Im Gespräch mit dem Team der zentralen Praxisanleiterinnen
Das Team der zentralen Praxisanleiterinnen bilden die Gesundheits- und Krankenpflegerinnen Jasmin Böhringer, Julia Wagermaier und Simone Gammel. Jasmin Böhringer ist seit vier Jahren Vollzeit-Praxisanleiterin und Ausbildungsbeauftragte. Julia Wagermaier und Simone Gammel sind neben ihrer Tätigkeit als Pflegefachfrau anteilig als Praxisanleiterinnen der Pflegeschüler:innen tätig. Unterstützt werden die drei Ausbilderinnen durch acht weitere Fachkräfte auf den Stationen.
Was sind die Aufgaben einer zentralen Praxisanleiterin, Frau Böhringer?
Wir begleiten Auszubildende, Studierende, Lernende, neue Mitarbeitende und Freiwillige individuell in ihrem Lernprozess und sind zentrale Ansprechpartnerinnen. Dabei geht es nicht nur um die Vermittlung pflegerischer Fachkompetenz, sondern auch um Förderung von Selbstständigkeit, Reflexionsfähigkeit sowie um das professionelle und eigenverantwortliche Handeln und die soziale Kompetenz.
Zur Begleitung gehört auch das Beurteilen, Dokumentieren, Koordinieren. Wir führen Gespräche, fördern die Teamentwicklung und unterstützen die Qualitätssicherung im Haus. Unser Ziel ist es, die Lernenden auf ihrem Weg zu verantwortungsbewussten Fachkräften zu unterstützen und ihnen als neue Mitarbeitende einen individuell angepassten Einstieg zu ermöglichen. Zudem liegt es uns am Herzen, unsere innere Einstellung und unsere Werte, die wir hier als Pflegefachkräfte leben, sowie den respektvollen Umgang im Team weiterzugeben.
Wie verläuft ein typischer Tag als Praxisanleiterin, Frau Wagermaier?
Den typischen Tag gibt es eigentlich nicht, da unsere Aufgaben sehr vielfältig sind und sich an der Ausbildungsphase und dem Bedarf orientieren. Neben den organisatorischen Aufgaben begleiten wir ja vor allem die Lernenden im Stationsalltag. Wir fügen meist ihre Lernaufgaben und unsere Anleitungen nahtlos in den Stationsalltag ein. Damit entlasten wir zugleich häufig das jeweilige Stationsteam. Anleitungen finden aber auch in Einzel- oder Gruppenterminen in unserem Schulungsraum statt. Wir organisieren und reflektieren die Anleitungen. Dabei orientieren wir uns an den individuellen Lernbedürfnissen der Auszubildenden. Wir führen Einsatzbegleitende Gespräche, schreiben Beurteilungen, bereiten die Auszubildenden auf Praxisbesuche, Zwischenprüfungen und Examen vor und begleiten sie auch während der Prüfungen. Zu unseren Aufgaben gehört auch das hausinterne Praxiscurriculum und Lernaufgaben zu erstellen. Zudem stehen wir kontinuierlich in Kontakt mit unseren Kooperationspartnern und den Schulen. Je nach Bedarf kommen noch Aufgabenbereiche für die Freiwilligen hinzu wie zum Beispiel Gespräche zu führen, die Freiwilligen einzuarbeiten und anzuleiten.
Was sind besonders schöne Momente für Sie in der Ausbildung, Frau Böhringer?
Es ist jedes Mal ein schönes Erlebnis, die persönliche und fachliche Entwicklung der Azubis über die gesamte Ausbildungszeit zu begleiten und am Ende ihren erfolgreichen Abschluss zu feiern. Die Verbundenheit bleibt oft bestehen: Die meisten Schüler:innen bleiben auch nach ihrem Abschluss im Haus. Wir haben zusätzlich auch schon Schüler:innen, die wir in ihrem externen Einsatz bei uns begleitet haben, nach ihrem Abschluss als Fachkraft bei uns willkommen geheißen und dann in ihrer Einarbeitung begleitet.
Was hat Sie dazu motiviert die Weiterbildung zur Praxisanleiterin zu absolvieren, Frau Gammel?
Wir haben in unserer Ausbildung selbst erlebt, wie wichtig eine gute Begleitung für die Entwicklung der Auszubildenden ist. Meine Motivation entstand aus dem Wunsch heraus, mein Wissen und meine Berufserfahrung gezielt weiterzugeben. Es erfüllt mich, die Lernenden individuell auf ihrem Weg in die Pflege zu unterstützen, ihnen Sicherheit zu geben und vor allem unser Berufsbild positiv mitzugestalten.
Was sollten Interessent:innen für die Ausbildung mitbringen, Frau Gammel?
In die Pflege zu gehen ist in erster Linie eine ganz persönliche Entscheidung. Sie sollte immer aus einer inneren Überzeugung heraus erfolgen. Interessierte sollten Empathie, Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke, Interesse an medizinischen Themen und Lernbereitschaft mitbringen. Sie sollten bereit sein, Verantwortung in der Pflege zu tragen und zu wachsen.
Welche Ausbildungswege begleiten Sie im Team, Frau Wagermaier?
Seit April 2020 bilden wir in der Klinik generalistische Pflegefachschüler:innen aus. Bisher haben wir bereits 24 eigene Schüler:innen durch die Ausbildung geführt. Zuvor und bis heute sind wir auch für die Begleitung externer Schüler:innen in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Tübingen sowie einzelnen Altenpflegeeinrichtungen zuständig und nehmen auch einzelne ihrer Prüfungen ab. Seit Oktober dieses Jahres bieten wir nun zusätzlich das duale primärqualifizierende Bachelorstudium Pflege B.Sc. in Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg an. Weitere Infos: tropenklinik.de/beruf-und-karriere



