Die Pflege ist der zentrale Eckpfeiler in der Patientenversorgung. Damit unsere Pflegefachkräfte ihre Aufgaben wahrnehmen können, bedarf es neben einer kontinuierlichen Qualitätssicherung ebenso einer zielgerichteten Qualitätsentwicklung.

Die Qualitätsentwicklung in der Pflege umfasst die

  • Initiierung, Entwicklung und Begleitung von Qualitäts- und Entwicklungsprojekten
  • Durchführung von Pflegeforschungsprojekten
  • Bündelung pflegefachlicher und pflegewissenschaftlicher Aktivitäten
  • Begleitung von Abschlussarbeiten im Rahmen von Fort-Weiterbildung und Studium

Förderung:
Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS)
Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration des Landes Baden-Württemberg 

Projektlaufzeit: 09/2021 – 12/2024

Die Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus zeichnet sich durch einen ganzheitlichen Ansatz in der Pflege aus. Zentraler Leitspruch ist dabei „Der Mensch ist die Medizin des Menschen". Die Klinik ist bewusst sehr früh in den Digitalisierungsprozess deutscher Krankenhäuser eingestiegen, um  eine digitale Transformation und damit eine Optimierung der Digitalisierung in den Klinikalltag zu erreichen. Das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) und damit dessen Krankenhauszukunftsfonds stellt unserer Klinik wichtige Fördergrundlagen zur Verfügung.

Im Fokus unseres Projekts und damit auch unserer Digitalisierungsstrategie stehen dabei nicht nur der Invest in Technik und die Prozessveränderungen, sondern auch unsere Patient:innen und Mitarbeiter:innen. Die Förderung erfolgte für den sogenannten Fördertatbestand 3 „Digitale Plege- und Behandlungsdokumentation". Im Zuge der Digitalisierung konnte die Patientenversorgung durch die Einführung der elektronischen Patientenakte zur Erfassung der Pflege- und Behandlungsleistung sowie der Patienten E-Kurve bereits verbessert werden. Im Einsatz sind außerdem bereits Visitenwagen mit integrierten Computern, Tablets und eine sprachgesteuerte Dokumentation. Zusätzlich konnten für alle Stationen Vitalerfassungs-Geräte in den Arbeitsalltag integriert werden.

Qualifikationsmix für den Patienten in der Praxis

Förderung durch die Robert-Bosch-Stiftung
Projektlaufzeit: 10/2019 – 09/2021

Exzellente, professionelle und zukunftsfähige Pflegepraxis braucht in allen Versorgungsbereichen vielfältige Kompetenzen. Jede Pflegefachkraft kann einen unverzichtbaren Beitrag leisten: mit Bachelor- oder Masterabschluss, mit dreijähriger Fachkräfteausbildung oder auch mit einjähriger Ausbildung in einem Pflegeberuf. Hier setzt das Förderprogramm „360° Pflege – Qualifikationsmix für den Patienten in der Praxis" der Robert Bosch Stiftung an.

Das Projekt„Qualifikationsmix Rehabilitationspflege im Paul-Lechler-Krankenhaus“,das bundesweit als eines von sechs Projekten ausgewählt wurde,legt den Fokus darauf, pflegerische Expertise stärker in die stationäre Versorgung einzubinden und insbesondere die geriatrische Frührehabilitation im Sinne der Patienten zu stärken. Akademisch ausgebildete Pflegekräfte haben hierbei eine Schlüsselfunktion.

Basierend auf den Projektergebnissen aus „360° Pflege – Qualifikationsmix für den Patienten“ wird erprobt, wie es in der Praxis gelingen kann, Pflegefachkräfte unterschiedlicher Qualifizierungsniveaus aufgaben- und kompetenzgerecht im Zusammenspiel untereinander sowie mit den anderen Berufsgruppen in der direkten Patientenversorgung einzusetzen. Wesentlicher Aspekt des Projektes ist es damit, dass akademisch qualifizierte Pflegefachkräfte auch in der direkten Patientenversorgung eingesetzt werden.

Zur Projektseite der Robert-Bosch-Stiftung

Projekt Begleitete Entlassung – BegE (Im März 2021 in Regelbetrieb überführt)

Förderung durch das Sozialministerium Baden-Württemberg
Laufzeit: Teil 1 Konzeptentwicklung 02/2015 – 06/2017, Teil 2 Implementierung und Evaluation 07/ 2017 – 10/2020
Übernahme in den Regelbetrieb: März 2021 (Rahmenvertrag mit der AOK Baden-Württemberg)

Das Ziel des durch das Sozialministerium Baden-Württemberg geförderten Projekts „Begleitete Entlassung“ der Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus war es, pflegende Angehörige während des Übergangs von der Krankenhausbehandlung ins häusliche Setting mittels strukturierter und individueller Begleitung zu unterstützen. Angehörige werden so auf die Übernahme der häuslichen Pflege vorbereitet. Zum Kreis der Angehörigen werden alle Personen gezählt, die zum primären Netzwerk der Patientin bzw. des Patienten gehören (Familienmitglieder, Personen aus dem Freundeskreis oder aus der Nachbarschaft etc.). Die Beratung wird von dafür geschulten Pflegefachkräften durchgeführt.

Das Projekt konnte im März 2021 in den Regelbetrieb überführt werden per Rahmenvertrag mit der AOK Baden-Württemberg. Damit ist das Angebot für Patienten und Angehörige kostenfrei.

Das Angebot besteht aus drei Bausteinen:

  • individuelle Pflegetrainings für Angehörige im Krankenhaus
  • Nachsorgetelefonat; ca. 48 h nach der Entlassung
  • bei Bedarf Hausbesuch mit Schulung in der Häuslichkeit

Angehörige leisten einen maßgeblichen Beitrag dazu, den Wunsch der Mehrheit von Pflegebedürftigen zu realisieren, so lange wie möglich im häuslichen Umfeld zu leben. Sie tun dies teilweise mit Unterstützung von ambulanten Pflegediensten, häufig aber auch ohne.

Ist eine stationäre Versorgung erforderlich, kann die Rückkehr in die Häuslichkeit eine große Herausforderung für pflegebedürftige Menschen und das Netzwerk der Angehörigen bedeuten, da sich unter Umständen die Versorgungssituation ändert. In vielen Fällen sind die Angehörigen auch erstmalig mit der Übernahme von häuslicher Pflege und den damit verbundenen körperlichen und seelischen Herausforderungen konfrontiert.

Demzufolge sind Konzepte gefordert, die die Angehörigen schon vor der Entlassung darin unterstützen, sowohl die häusliche Pflege als auch den Lebensalltag so lange wie möglich bewältigen zu können. Dies wird insbesondere für Angehörige geriatrischer Patientinnen und Patienten mit komplexem Versorgungsbedarf gefordert (vgl. Geriatriekonzept Baden-Württemberg, Ministerium Soziales und Integration Baden-Württemberg 2014). Dabei wird unter anderem empfohlen, die Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige gemeinsam auf die Entlassung aus der Klinik vorzubereiten und auf eine lebensweltorientierte edukative Vorbereitung zu setzen.

Zum Projektbericht BegE. 2018

Laufzeit: 01.04.2017 – 31.12.2020
Förderung; Lechler Stiftung

Mit Förderung der Lechler Stiftung wurde ein evidenzbasiertes Konzept zur Verbesserung der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit kognitiven Einschränkungen insbesondere  mit der Nebendiagnose Demenz entwickelt und implementiert. Im 2017 eröffneten Klinikneubau wurde ein segregativer Bereich mit acht Betten eingerichtet, in dem die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen berücksichtigt werden. Notwendige Krankenhausaufenthalte sollen dadurch so sicher wie möglich und ohne vermeidbare Komplikationen verlaufen.

Zum Fachbeitrag in "Die Schwester - Der Pfleger" (4/2019)

Seit vielen Jahren wendet die Pflege in der Tropenklink Paul-Lechler-Krankenhaus äußere Anwendungen, wie Wickel, Auflagen und Einreibungen in der Pflege an. Mehrere Pflegefachkräfte haben Zusatzqualifikationen im Bereich naturheilkundlichen Pflegemethoden, z.B. die Weiterbildung zur Fachkraft für Wickel und Auflagen Linum e.V.. Seit 2019 ist die Klinik Mitglied im »Kompetenznetz Integrative Medizin Baden-Württemberg (KIM)«. Dies ist ein Zusammenschluss von Kliniken, ambulanten Netzen und wissenschaftlichen Instituten, die an der Entwicklung, Implementierung und Evaluation von Behandlungskonzepten der Integrativen Medizin und Pflege arbeiten. Durch die Stabsstelle Qualitätsentwicklung Pflege erfolgt die aktive Mitarbeit an qualitätsgesicherten Standards für komplementäre Pflegemethoden.

Zum Kompetenznetz Integrative Medizin Baden-Württemberg (KIM)

Entwicklung eines handlungsempfehlenden Konzeptes

Studentisches Forschungsprojekt der Hochschule Esslingen
Laufzeit: 15.10.2014 – 31.07.2015

Die Thematik der Personalgewinnung und Personalbindung hat in Zeiten des Pflegefachkräftemangels eine hohe Bedeutung. Ziel des wissenschaftlichen Projektes war es, ein „handlungsempfehlendes Konzept“ für Berufsrückkehrende zu erstellen. Dazu wurden eine Literaturanalyse sowie qualitative Interviews mit Mitarbeitenden der Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus durchgeführt. Die Ergebnisse der Analyse und der Interviews wurden entlang einer festgelegten Kategorisierung ausgewertet und miteinander verglichen. Die Handlungsempfehlungen finden seit Projektende kontinuierlich Berücksichtigung in den strategischen Qualitätsziele sowie den Personalentwicklungsmaßnahmen der Klinik.

Laufzeit: 01/2014 – 06/2014

Die Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus war eine von bundesweit 27 Einrichtungen, in denen der Expertenstandard Schmerzmanagement in der Pflege bei chronischen Schmerzen des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) modellhaft implementiert wurde.

Die Auswahl der Einrichtungen modellhafter Implementierung geschieht kriteriengeleitet nach fachöffentlichem Aufruf zur Bewerbung um die Projektteilnahme. Um zu gewährleisten, dass die beteiligten Einrichtungen über Strukturen und Kompetenzen verfügen, die einen erfolgreichen Abschluss des Projekts und aussagekräftige Hinweise über Implementierungsvoraussetzungen für den Expertenstandard, mögliche Einflussfaktoren auf seine Einführung und Umsetzung und nicht zuletzt über seine Anwendbarkeit erwarten lassen, orientierte sich das wissenschaftliche Team des DNQP und der DNQP-Lenkungsausschuss bei der Auswahl geeigneter Einrichtungen an folgenden Kriterien, die unsere Klinik erfüllt:

  • hoher Entwicklungsstand der Pflege (z. B. systematische und theoriegeleitete Anwendung der Pflegeprozessmethode)
  • Erfahrungen mit systematischer Qualitätsentwicklung in der Pflege (z. B. Anwendung der Methode der Stationsgebundenen Qualitätsentwicklung)
  • das Vorhandensein oder der Aufbau eines betriebsweiten Qualitätsmanagements,
  • eine eigenständige Projektleitung für den Implementierungszeitraum
  • Zusage zur Bildung von Arbeitsgruppen in den Modellpflegeeinheiten und Bereitstellung von Ressourcen für zeitnahe Schulung und Anleitung der beteiligten Pflegefachkräfte.


Zum Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege - DNQP

Seit 2015 haben unsere Pflegenden die Möglichkeit über das Portal CNE des Thieme-Verlages umfassende und individuell verfügbare Lernsequenzen zu nutzen, die eine aktuelle und wissenschaftlich fundierte Weiterbildung zu Pflege –und Gesundheitsthemen ermöglichen. Dabei werden vor allem digitale Medien verfügbar und zeitlich bzw. örtlich individuell nutzbar. Dies schuf eine neue Lern- und Fortbildungsmöglichkeit.